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Akustikusneurinom - Vestibularisschwannom
1. Vorwort
Diese Schrift ist bestimmt für Menschen, bei denen ein Akustikusneurinom (=Vestibularisschwannom) festgestellt
wurde und die über diese Erkrankung und deren Behandlungsmöglichkeiten informiert sein wollen.
Die Informationen sollen das Gespräch zwischen Patient und Arzt erleichtern, aber nicht ersetzen.
Die Broschüre wendet sich vor allem, aber nicht ausschließlich an Patienten, denen die Behandlung der Erkrankung noch bevorsteht.
2. Das Wichtigste vorweg zusammengefasst
• Das „Akustikusneurinom“ (besser: Vestibularisschwannom, weil es sich fast immer am Gleichgewichtsnerven
[Vestibularis] bildet) ist eine gutartige Geschwulst.
Sie hat nichts mit Krebs zu tun und bildet keine Tochtergeschwülste (Metastasen).
• Abwarten — Mikrochirurgische Tumorentfernung – Bestrahlung (Radiochirurgie, Stereotaktische
Strahlentherapie) und Kombinationen dieser drei sind die Säulen des modernen medizinischen
Managements der Vestibularisschwannome. Medikamentöse Behandlungsmethoden werden in
letzter Zeit zunehmend bei Patienten mit der sehr seltenen chronischen Erkrankung Neurofibromatose Typ 2 mit
Vestibularisschwannomen auf beiden Seiten eingesetzt.
• Meist stehen drei Nerven im Mittelpunkt des Geschehens: Gleichgewichtsnerv, Hörnerv und
Fazialisnerv, also der Nerv, der für die Bewegung unserer Gesichtsmuskeln, aber auch für Geschmack und
Tränensekretion zuständig ist.
• Die häufigsten Symptome sind Hörminderungen, Ohrgeräusche und der die Lebensqualität manchmal schwer
einschränkende Schwindel mit oder ohne Gangunsicherheit. Fazialisstörungen entstehen fast immer erst durch
eine Behandlung.
• Die durch das Tumorwachstum erzeugten Beschwerden können nach einer Behandlung zunächst verstärkt sein,
sich aber nach der Behandlung im Verlauf von Tagen bis Jahren durch Regeneration im Vergleich zum
Ausgangszustand deutlich verbessern. Umgekehrt können auch durch eine Behandlung neue Symptome
entstehen, die manchmal dauerhaft verbleiben.
